Zuckerrüben – SBR und Stolbur vollständig angekommen
Wichtige Informationen des LRA Tübingen vom 11.09.2025
„Die Ernte beginnt demnächst und mittlerweile lassen sich auch die Symptome der durch Glasflügelzikaden übertragenen Krankheiten SBR und Stolbur erkennen die seit diesem Jahr auch in unserem Gebiet vollständig angekommen sind,“ so der renommierte, amtliche Berater und Pflanzenschutzexperte A. Lohrer aus dem Landkreis Tübingen mit der Ergänzung: „Durch die immer wieder, meistens rechtzeitig gefallenen Niederschläge sind die Symptome aber bisher nicht so stark ausgeprägt wie in den letzten Jahren.“
Erfahrungen aus den Modellregionen zeigen, dass mit angepasster Bodenbearbeitung und Fruchtfolge die Zikadenpopulation so weit reduziert werden kann, dass im Folgejahr im Idealfall sogar auf direkte Bekämpfungsmaßnahmen verzichtet werden kann. Allerdings widersprechen diese Maßnahmen teilweise der guten fachlichen Praxis, dem Erosionsschutz oder Vorgaben der Mindestbodenbedeckung. Die aus den Eiern geschlüpften Nymphen überwintern im Boden und ernähren sich von Wurzelresten der Rüben oder an den Wurzeln des meist folgenden Weizens. Durch intensive Bodenbearbeitung und den Verzicht auf die Aussaat von Winterweizen können die Nymphen reduziert werden. Je länger die Zeit der Schwarzbrache, desto stärker die Reduktion. Späte Sommerungen wie Mais oder Sojabohnen sind somit besser als Folgekultur geeignet als Sommergetreide. Für den größtmöglichen Erfolg sollten die Maßnahmen idealerweise auf allen Flächen umgesetzt werden.