Gemüse – Achtung Tierische Schaderreger
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 18.08.2025
Der renommierte und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Gemüsebauexperte A. Altmann vom Landwirtschaftsamt im Breisgau-Hochschwarzwald weißt heute daraufhin, dass in verschiedenen Gemüsekulturen momentan eine Befallszunahme durch tierische Schädlinge zu beobachten ist
Weichhautmilben - In Auberginen und Paprika werden immer wieder Symptome von Weichhautmilbenbefall sichtbar. Bei Paprika sind das Blattverformungen mit typischerweise nach oben eingedrehten Blatträndern, bei Auberginen ein glasartiger Glanz auf den normalerweise matten Blättern. Bei beiden gibt es streifige oder flächige Verschorfungen an den Früchten, bei Aubergine vorher auch am Kelch.
Praxistipps: Gegen Weichhautmilben wirken Kumulus WG und Kiron, Kanemite nur eingeschränkt. Auch die Raubmilben Amblyseius cucumeris und v. a. A. barkeri können die Weichhautmilben kontrollieren.
Kohl - Die Aktivität der Kohldrehherzgallmücke hält auf den beobachteten Standorten an, aber auf viel geringerem Niveau als im Juni. In Beständen in bekannten Befallslagen sollten noch Maßnahmen durchgeführt werden. Vereinzelt gibt es Ansiedlungen der Mehligen Kohlblattlaus. Raupen findet man nur sehr selten.
Salat - In Salat findet man nun regelmäßig wieder die Große Salatblattlaus (Nasonovia ribisnigri). Die Ansiedlungen sind eine Folge der nass-kühlen Witterung Ende Juli, bestehen in der Regel nur aus wenigen Tieren und haben gute Chancen, der aktuellen Hitzewelle zum Opfer zu fallen. Auch Nützlinge, vor allem Schwebfliegenlarven, stellen sich wieder ein.
Praxistipps: Um sicher lausfreien Salat zu produzieren, kann die Notfallzulassung von Pirimor G in Salate und Endivien mit 2x2,5 g/Ar und 7 Tagen Wartezeit noch bis 02.09. genutzt werden. Für Movento OD 150 endet die Aufbrauchfrist am 30.10.2025. Mospilan SG darf wegen der ab 19.08. geltenden herabgesetzten Rückstandshöchstgehalte nicht mehr eingesetzt werden.
Achtung: Örtlich fressen junge Raupen an den Pflanzen. Es handelt sich in der Regel um die Larven der Gammaeule. Diese können u. a. mit dem Nützlingsschonenden und hitzetoleranten XenTari bekämpft werden. Damit die Wirkung nicht durch UV-Strahlung beeinträchtigt wird, sollte abends oder am frühen Morgen gespritzt werden.