Getreide – Nicht ohne Auswirkungen auf die Natur
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 01.03.2024
„Die Durchschnittstemperatur im Monat Februar an der Wetterstation Öhringen lag 2024 bei 7,9 °C. Somit ist es der wärmste Februar seit 1947,“ so das Hohenloher Beratungstrios B. Weger, B. Weiß und M. Wahl im Vorfeld ihrer regional geltenden Hinweise. Diese Werte bleiben nicht ohne Auswirkungen auf die Natur. Die Bestände sind für diese Jahreszeit bereits sehr weit entwickelt. Frühe Weizensorten mit gleichzeitig frühem Aussaattermin nach Rapsvorfrucht befinden sich schon im Stadium „Ende Bestockung“.
Genauso zügig wie die Entwicklung der Kulturen vorangeht entwickeln sich auch die Unkräuter und Ungräser. Vor allem beim Thema Ackerfuchsschwanz ist Vorsicht geboten.
Praxistipps: In Normalsaaten, die im Oktober gedrillt wurden und keine Herbstbehandlung durchgeführt wurde, hat sich das Ungras prächtig entwickelt und es sollte dringend bei massivem Besatz an diesem Wochenende eine Behandlung erfolgen. Hohe Luftfeuchtigkeit ist gegeben und es sind auch keine nennenswerten Nachtfröste angekündigt. Ab Mitte nächster Woche ist Ostwind angesagt.
Möglichkeiten:
- Hoher Grasbesatz, leichte Resistenz/ Anpassung beim Ackerfuchsschwanz vorhanden:
- 500 g/ha Niantic + 1,0 l/ha FHS + 30 l/ha AHL
- 330 g/ha Atlantis Flex + 1,0 l/ha Biopower + 30 l/ha AHL
- die Zumischung von Ahl ist absolut sinnvoll und zu empfehlen
Die Anhaftung wird deutlich verbessert, es können sich mehr Spritztropfen auf das kleine längliche Ackerfuchsschwanzblatt anlagern, zudem wird die Aufnahme des Wirkstoffs ins Blatt ebenfalls verbessert. Als schlechterer Kompromiss wäre auch SSA 10 kg/ha möglich.
Zu berücksichtigen ist:
Niantic mit 500 g/ha ist eine hohe Aufwandmenge und die Applikation stresst den Weizen. Da wir aber leider bei immer mehr Flächen Minderwirkungen haben und mehr als 500g/ha Niantic nicht möglich und auch nicht sinnvoll ist (Verträglichkeit), gibt es Bestrebungen die Wirkungsgrade mit der Zumischung von Broadway 135 g/ha, wichtig ohne AHL, oder die verträglichere Lösung mit 30g/ha Concert SX, zu erhöhen. Wir haben keine Erfahrungswerte, können uns vorstellen, dass es den Winterweizen erheblich stresst.
Weitere Möglichkeit auf Problemstandorte: Niantic 500 g/ha + 1,0 Liter/ha FHS + 1,2 Liter/ha Traxos
WICHTIG: Spät gesäter Weizen nach Körnermais oder Zuckerrüben Ende November oder im Dezember kämpft derzeit vielerorts noch mit verschlämmten Böden. Hier ist auch der Fuchsschwanz noch deutlich kleiner und der Druck in der Regel geringer weshalb mit einer Behandlung noch zugewartet werden sollte.
Bestände die im Herbst behandelt wurden sind in den meisten Fällen sauber, aufgrund der ausgiebigen Niederschläge haben die eingesetzten Mittel auch auf Problemstandorten gute Wirkungen erzielt. Kontrollieren Sie Ihre Bestände und fordern Sie bei Bedarf unsere Unterstützung an.