Kartoffeln - Unkrautbekämpfung

Kartoffel

Unkrautbekämpfung

In Sachsen-Anhalt werden aktuell vielerorts die Kartoffeln gelegt. Aufgrund der langsamen Jugendentwicklung und der potentiellen Erschwernis von Pflege- und Erntemaßnahmen ist die Unkrautregulierung von großer Bedeutung. Zudem kann ein vermehrtes Unkrautauftreten zu einem veränderten Mikroklima führen und die Entwicklung von Krankheiten fördern.

Bei trockenem, schüttfähigem Boden stellen mechanische Pflegemaßnahmen in der Kartoffel eine geeignete Möglichkeit zur Bekämpfung von Unkräutern dar. Dabei werden im wöchentlichen Abstand abwechselnd die Dämme gehäufelt und 2-3 Tage später abgeschleppt bzw. mit einem geeigneten Striegel bearbeitet. Dieser Vorgang beginnt eine Woche nach dem Legen der Kartoffeln und kann bis zum Erreichen eines handhohen Bestandes durchgeführt werden. Nach 1-2 Wochen können zwei weitere Hackvorgänge folgen, so dass zum Besandesschluss ein letztmaliges Anhäufeln stattfinden kann. Sobald die erste Maßnahme mit einem Bodenherbizid durchgeführt wurde, sollte auf weitere mechanische Maßnahmen verzichtet werden, um den Herbizidfilm möglichst lange zu erhalten.

Das Hauptaugenmerk bei der chemischen Unkrautbekämpfung liegt im Vorauflauf der Kartoffel. Dafür stehen verschiedene blatt- und bodenwirksame Herbizide zur Verfügung. Bewährte Tankmischungen im Vorauflauf sind Bandur + Boxer (2,5 l/ha + 2,5 l/ha), das Boxer Sencor Liquid Pack (3,5 l/ha + 0,5 l/ha) oder Novitron DamTec + Bandur (2,4 kg/ha + 1,0 l/ha). Insbesondere bei Auftreten von Schwarzem Nachtschatten kann alternativ auch Proman (Metobromuron) als Mischpartner eingesetzt werden. Sollten die trockenen Bedingungen weiterhin anhalten, so bietet sich der Einsatz eines Aclonifen-haltigen Bodenherbizids an, da dieser Wirkstoff geringere Ansprüche an die Bodenfeuchte stellt. Sind die Unkräuter in ihrer Entwicklung schon weiter fortgeschritten, so präsentiert sich der Einsatz des blattaktiven Mittels Quickdown (0,3-0,4 l/ha + 1 l/ha Toil) als sinnvolle Option.

Für die Kartoffel ist seit dieser Saison der Wirkstoff Diflufenican mit den Mitteln Jura MAX (Prosulfocarb, Diflufenican) und Bokator (Aclonifen, Diflufenican) neu hinzugekommen.

Für den Nachauflauf stehen die Wirkstoffe Metribuzin (Sencor Liquid, Mistral, Buzzin, Citation etc.) und Rimsulfuron (Cato etc.), sowie Prosulfocarb (Arcade) zur Verfügung. Metribuzin ist in der Regel jedoch aufgrund der Kombination von Breitenwirksamkeit und ausreichender Blattwirksamkeit die zu bevorzugende Variante. Dabei muss jedoch unbedingt auf die Sortenveträglichkeit geachtet werden.

Ausdauernde Unkräuter, wie die Distel lassen sich in der Kartoffel nicht ausreichend bekämpfen und müssen im Rahmen der Fruchtfolge reguliert werden.

 

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