Ackerbau – Quo vadis Herbizideinsatz
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 12.05.2025
Die langjährig renommierten Berater im Hohenlohekreis B. Weger und M. Wahl nehmen heute den kulturspezifischen Herbizideinsatz ins Visier.
Ackerfuchsschwanz in Wintergetreide - Im Hohenlohekreis zeigt sich nun, dass die Frühjahrsbehandlungen gegen den Ackerfuchsschwanz oftmals keine ausreichende Wirkung erzielt haben. Zum Teil waren die Bedingungen durch die geringe Luftfeuchtigkeit bei der Applikation sicher nicht optimal. Der Hauptgrund für die unzureichenden Wirkungen ist aber die zunehmende ALS Resistenz des Ackerfuchsschwanzes. Für die Zukunft ist es unabdingbar auf solchen Flächen im Herbst zu behandeln. Entscheidend hierfür ist ausreichend Niederschlag und ein ordentliches Saatbett mit gut bedecktem Saatgut. Hier gilt Saatbett vor Saattermin!
Sofern die Sulfonylharnstoffe keine ausreichende Wirkung mehr erzielen, gibt es keine ernsthaften blattaktiven Alternativen. Nach unserem Kenntnisstand gibt es auch von Seiten der Industrie keine mittelfristigen Aussichten auf blattaktive Alternativen.
Mais - Beim Mais gibt es für Problemflächen mit Ackerfuchsschwanz die blattaktiven Nicosulfurone wie z.B Nicogan, Elumis etc.. Alternativ das Mittel MaisTer Power oder als Alternative zu den Sulfonylharnstoffen das Mittel Laudis.
Was gilt es zu beachten:
Beste Verträglichkeit der Sulfonyle ist im 4-Blattstadium des Mais
Nicosulfuron-haltige Mittel sind verträglicher als MaisTer Power
Bei Weidelgras ist MaisTer Power stärker als Nicosulfuron
MaisTer Power ist nur bei sensitivem Ackerfuchsschwanz stärker
Praxistipps - Im Hohenlohekreis gibt es beim MaisTer Power bisher noch wenig bekannte Resistenzen, die aber in den kommenden Jahren sicher zunehmen werden. Auf Problemstandorten im BBCH 13 des Ackerfuchsschwanzes, ist die teure Lösung mit:
2,0 Liter/ha Laudis + 2,0 Liter/ha Spectrum Gold oder 2,0 Liter/ha Successor T zu bevorzugen. Hier findet gleichzeitig auch eine Versiegelung gegen Hirsen statt.
Sollte ausreichend Feuchtigkeit vorhergesagt sein, dann kann auf schweren tonhaltigen Böden die Erhöhung der Aufwandmenge an Bodenherbiziden auf 3,0 Liter/ha Sinn machen. Bodenherbizide benötigen für eine sichere Wirkung aber mindestens 15 mm Regen.
Breite Mischverunkrautung: Der Wirkstoff Mesotrione hat gegen zweikeimblättrige Unkräuter im Nachauflauf eine sehr sichere Wirkung. Der Wirkstoff Mesotrione ist im Mittel Callisto, Elumis und zahlreichen Generikas und Packs enthalten. Probleme gibt es bei Storchschnabel und Knöterich-Arten wie Landwasser- und Windenknöterich. Die Winden wie z.B. die Ackerwinde und auch Disteln werden mit diesen Mitteln nicht sicher erfasst.
Praxistipps - Auf schweren Standorten ist oftmals ein hoher Druck an Windenknöterich vorzufinden. Hier wirkt über das Blatt z.B. 20 g/ha Peak aus dem Elumis Peak Pack oder alternativ 0,3-0,5 l/ha Mais Banvel.
Bei Ackerwinden ist 0,5 l/ha Mais Banvel mit einer Aufwandmenge von 0,5 l/ha das sicherste Mittel. Bei Disteln 0,35 l/ha Effigo oder 0,3-0,5 l/ha Mais-Banvel applizieren. Die Disteln sollten hierbei eine ausreichende Größe besitzen und sich mindestens im 6 Blatt-Stadium befinden.