Ackerbau – Unkrautbekämpfung auf der Stoppel
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 18.07.2024
Die renommierte Pflanzenschutz- und Anbauexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis ist der festen Überzeugung, dass „Auf der Stoppel gelingt die Bekämpfung von Wurzelunkräutern wie Winde und Distel am effektivsten.“ Denn unter trockenen Bedingungen kann die Freilegung der Rhizome durch mehrfache mechanische Bearbeitungen sehr nachhaltig sein. „Bei feuchten Bedingungen ist dagegen der Herbizideinsatz (evt. Teilflächenbehandlungen) sinnvoll.“
Wichtig für den Wirkungserfolg ist eine ausreichende Blattmasse und Anwendungsbedingungen die eine gute Wirkstoffaufnahme garantieren (möglichst hohe Luftfeuchte). Wichtigste Voraussetzung für den Behandlungserfolg ist aber eine lange Einwirkdauer, d.h. die nachfolgende Bodenbearbeitung sollte frühestens 3, besser 4 bis 5 Wochen nach der Behandlung erfolgen.
Zugelassen auf der Stoppel sind verschiedene Glyphosat-Produkte, Kyleo und Starane XL. Breit wirksam und insbesondere gegen die Ackerwinde ist Kyleo, als Mischprodukt aus Glyphosat und Wuchsstoff zu empfehlen. Beachten Sie aber das Glyphosat-Verbot in allen Wasserschutzgebieten, Kyleo hat zudem eine Drainage-Auflage und es sollte ein Anbauabstand zu empfindlichen Früchten wie Raps von 28 Tagen eingehalten werden. Alternativ kann gegen die Winde in Wasserschutzgebieten Starane XL in voller Aufwandmenge eingesetzt werden