Getreide – Windenbehandlung?
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 25.06.2025
„Mancherorts schritt das Wachstum der Wintergerste zu schnell voran, dass der Zeitpunkt vor dem Ährenschieben zur Windenbehandlung mit Wuchsstoff verpasst wurde,“ so die ersten Erkenntnisse des renommierten Beratungstandems C. Erbe und B. Lutsch vom Landwirtschaftsamt Bruchsal.
Diese Stellen werden jetzt beim Drusch deutlich sichtbar. Nach Möglichkeit sollten die Windennester beim Beernten höher gedroschen werden, damit ausreichend Windenblattmasse bei einer chemischen Behandlung auf der Stoppel vorhanden ist. Beim Stoppelsturz nach dem Drusch sind die Windenplatten auszusparen. Hat die Winde eine Trieblänge von mindestens 30 cm erreicht (besser noch 50 cm) kann die Behandlung mit z.B. Kyleo (Glyphosat + 2,4-D-Wuchsstoff) oder Starane XL (Fluroxypyr + Florasulam) erfolgen.
Achtung Wasserschutzgebiet: Da in Wasserschutzgebieten (auch OGL Gebiete!) der Einsatz von Glyphosat verboten ist, darf hier ausschließlich das Präparat Starane XL zur Windenbehandlung eingesetzt werden.
Eine Einwirkungszeit von mindestens 4 Wochen wird beim Einsatz Glyphosat-haltiger Präparate empfohlen. Wenn die Winden braun/schwarz werden, ist der Wirkstoff in das unterirdische Wurzelsystem gelangt und hat dies dort langfristig zerstört. Sofern es die Bodenverhältnisse zulassen kann auch mit mehrmaliger, ganzflächig schneidender Bearbeitung eine Bekämpfung erfolgen. Wichtig dabei ist, dass die Bearbeitungstiefe mit jedem Arbeitsgang vergrößert wird damit die wurzelnden Rhizome nicht anwachsen. Gleichzeitig werden austreibenden Wurzeln abgeschnitten und so die Reservestoffe in den Wurzeln aufgebraucht.