Wintergerste – Oberste Priorität

Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 21.10.2025
„Um den 20. September und damit früh gesäte Gerste hat sich aufgrund der Niederschläge selbst auf tonigen Standorten gut etabliert,“ so das Kupferzeller Beratungstrios B. Weger, M. Wahl und B. Weiß vom Landwirtschaftsamt im Hohenlohekreis im Vorfeld ihrer regional gültigen Empfehlungen.
Die meisten frühen Bestände wurden bereits mit Herbiziden behandelt. Auf früh gesäten Flächen die bisher unbehandelt sind, muss vor den nächsten Niederschlägen dringend gehandelt werden. Trotz der nicht gerade wüchsigen Temperaturen hat der Ackerfuchsschwanz schon ordentlich entwickelte Wurzeln, welche mit Bodenherbiziden alleine nicht mehr zu bekämpfen sind. Wenn eine Axial-Resistenz vorliegt bleibt nur noch die Applikation von Lentipur 700 + Herold (3,0+0,6 Liter/ha) zur Wirkungsverstärkung, wobei Flufenacet bekanntermaßen nur noch unterstützend wirkt.
Deshalb: Die Bodenherbizide müssen rechtzeitig eingesetzt werden. Bei der Arbeitsplanung hat das oberste Priorität!
Bei den Aussaatterminen um den 3. Oktober ist die Gerste gerade im Auflauf. Aufgrund der feuchteren Bedingungen wurde die Gerste zum Teil unter grenzwertigen Bedingungen nicht vollständig mit Erde bedeckt. Typische Stellen dafür sind Waldschatten, tonige Böden oder im Vorgewende. Aufgrund der feuchten Witterung konnten die Körner dennoch fast vollständig keimen. Bei der Herbizidapplikation sollten solche Extremstellen jedoch ausgespart werden und erst im Frühjahr mit den Atlantis-Wirkstoffen oder bei der Gerste im Spätherbst mit Axial in der sog. Nikolausspritzung behandelt werden. Die Bodenherbizide wirken bei diesem Saatbeet nur unzureichend und schädigen die Gerste noch zusätzlich, da der Keimling und die Wurzeln direkt getroffen werden.
Praxistipp: Bei optimaler Saat und ausreichender Bodenabdeckung des Saatguts nutzen sie die verbleibenden schönen Tage zur rechtzeitigen Applikation der Bodenherbizide vor den nächsten Niederschlägen.