Wintergetreide – Erste Gelbrostnester und Ackerfuchsschwanz deutlich sichtbar

Wichtige Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis vom 20.05.2025
„Die Entwicklung der Bestände schreitet weiter voran,“ so die langjährig renommierte, amtliche Pflanzenschutzexpertin und Beraterin A. Bäuerle vom Amt Backnang im Überblick über die Getreidekulturen im Rems-Murr-Kreis und in diesem Zusammenhang im Vorfeld ihrer heutigen Empfehlungen.
Winterweizen - Die Entwicklung der Bestände schreitet weiter voran, auch die später gesäten Bestände und die Bestände in den höheren Lagen kommen ins Fahnenblattstadium (BBCH 39). Nach wie vor beobachten wir insgesamt ein eher moderates Krankheitsgeschehen.
Allerdings wurden gestern im Winterweizen die ersten Gelbrostnester im Raum Waiblingen festgestellt (Sorte Polarkap). Jetzt gilt es die Bestände in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.
Ackerfuchsschwanzbekämpfung - Luftfeuchtigkeit beim Pflanzenschutzmitteleinsatz beachten. Derzeit sieht man im ganzen Kreis wie der Ackerfuchsschwanz die Getreidebestände überragt. Teilweise handelt es sich nur um einzelne, kleinere Platten, teilweise ist aber der ganze Bestand betroffen. Dies zeigt wieder einmal mehr, dass auch im Rems-Murr-Kreis der Ackerfuchsschwanz und die damit verbundene Resistenzproblematik deutlich auf dem Vormarsch sind. Nutzen Sie deshalb unbedingt die anstehenden Herbizidbehandlungen im Mais. Setzen Sie neben dem Blick auf die Leitunkräuter hier auch den Schwerpunkt auf die Möglichkeit der Ackerfuchsschwanzbekämpfung im Rahmen der Fruchtfolge.
Zudem kommt den Witterungsbedingungen bei der Pflanzenschutzmaßnahme eine wichtige Bedeutung zu. Die fehlende Bodenfeuchte hat eine Minderwirkung/sehr schlechte Wirkung der bodenaktiven Wirkstoffe zur Folge. Ein derzeit weiterer wichtiger Faktor ist die Luftfeuchtigkeit. Sie sollte bei Pflanzenschutzmittelanwendungen nicht unter 40%, besser sogar nicht unter 60% liegen. Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig verringert sich die Wirkstoffaufnahme in die Pflanze deutlich. Was Minderwirkungen zur Folge hat. Zusätzlich nehmen die Verdunstungsverluste deutlich zu. Im Endergebnis hat die wenig beachtete Luftfeuchtigkeit deutlich negativere Auswirkungen als erhöhte Temperaturen bei der Pflanzenschutzanwendung.
Praxistipp - Nutzen Sie deshalb - solange die Luftfeuchtigkeit so niedrig ist wie aktuell - den früheren Vormittag für die Durchführung von Herbizidbehandlungen.