Mais – Mechanische Unkrautbekämpfung?

Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 11.04.2025

 

„In der Jugendphase verträgt Mais keine Unkräuter, da er konkurrenzschwach ist,“ so die zuständige Pflanzenschutzberaterin K. Simon vom Amt Donaueschingen im Schwarzwald-Baar-Kreis im Vorfeld ihrer strategischen Überlegungen zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung in Mais. „Unterschätzen Sie dabei nicht den Zeitaufwand für das korrekte einstellen von Sämaschine, Striegel und Hacke.“

Um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu optimieren, kann eine mechanische Unkrautbekämpfung sinnvoll sein. Hierbei gibt es aber einiges zu beachten. Damit Striegel und Hacke exakt arbeiten können, ist es wichtig bei der Saatbettbereitung auf eine möglichst ebene und gut rückverfestigte Ackerfläche zu achten. Außerdem sollte der Reihenabstand des Sä- und Hackaggregates exakt auf einander abgestimmt sein. 

Praxistipps: Beim Striegeln werden kleine Unkräuter verschüttet. Mais der in 4-6 cm Tiefe abgelegt wurde, kann bei Bodentemperaturen über 10°C bereits wenige Tage nach der Saat intensiv blindgestriegelt werden. Voraussetzung dafür ist ein trockener, lockerer und schüttfähiger Boden. Wenn der Maiskeimling kurz vor dem Durchstoßen der Bodenoberfläche ist oder schon aufläuft, sollte nicht gestriegelt werden. Ab dem 1 bis 2-Blattstadium (BBCH 11) kann im Nachauflauf wieder vorsichtig gestriegelt werde. Um Verluste auszugleichen die Aussaatstärke um etwa 10% erhöhen. Nachmittags sind die Maispflanzen elastischer und brechen nicht so schnell ab, wenn der Striegel sie berührt. Nicht zu schnell fahren, damit die Maispflanzen nicht verschüttet oder schräg gestellt werden. Ab dem Zweiblattstadium (BBCH 12) kann mit einer Scharhacke gearbeitet werden. Hier können auch größere Unkräuter abgeschnitten werden. Dabei möglichst flach hacken, so dass die Unkräuter ganzflächig abgeschnitten, aber die Maiswurzeln nicht beschädigt werden. Die Schare sind möglichst nah an der Kultur zu führen ohne diese zu verschütten. Um ein Verschütten zu vermeiden, kann eine Schutzscheibe oder ein Schutzblech an der Scharhacke angebracht werden. Windiges, trockenes Wetter hilft, dass die Unkräuter schnell vertrocknen. Durch Anhäufeln lassen sich ab dem 6-Blattstadium (BBCH 16) gute Wirkungsgrade erzielen. Da jede Bodenbewegung die Unkrautsamen zur Keimung anregt, darf der Unkrautbesatz nicht aus dem Auge verloren werden.

Chemische und mechanische Verfahren können gut kombiniert werden, z.B. in Form einer Vorlage eines Bodenherbizids mit nachfolgenden, absätzigen Hackeinsätzen. Auch hierbei wird Pflanzenschutzmittel eingespart. 

Bei den chemischen Verfahren zu beachten ist der Grundwasserschutz: Glyphosat- und Terbuthylazin-Mittel dürfen in Wasserschutzgebieten und Heilquellenschutzgebieten nicht angewendet werden. Nicosulfuronhaltige Mittel haben ebenfalls NG Auflagen. Die Zulassung des Wirkstoffes S-Metolachlor (z.B. Dual Gold, Gardo Gold) endet und die Aufbrauchfrist ist bis 23. Juli 2024. Bitte diese Mittel danach fachgerecht entsorgen.

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