Mais – Möglichkeiten der Unkrautbekämpfung
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 19.05.2025
Wenn es die Bodenverhältnisse zulassen ist durch mechanische Unkrautbekämpfung eine Reduktion des Herbizidaufwandes möglich. Der Striegel wird optimaler Weise bei schüttfähigem Boden, trocknem und windigen Wetter eingesetzt, sobald das Unkraut im frühen Fädchen- oder Keimblattstadium ist. Sind die Unkräuter zu groß, werden sie mit dem Striegel nicht mehr sicher erfasst. Striegeln ist sowohl im frühen Vorauflauf als auch später im 1- bis 3-Blatt-Stadium möglich. Kurz bevor der Keimling die Bodenoberfläche durchstößt und nach dem Auflaufen bevor das erste Laubblatt da ist, sollte nicht gestriegelt werden, da hier der Mais besonders empfindlich ist.
Hacken ist noch länger möglich und erfasst auch größere Unkräuter. Wenn der Mais ca. 40 cm hoch ist, kann das Hacken auch mit einem leichten Anhäufeln kombiniert werden. Hackgeräte mit passenden Leitblechen, Sternhacke oder Rollhacke können so einstellt werden, dass die Erde zum Mais hin aufgeschüttet wird. Idealerweise wird das Unkraut in der Reihe darunter verschüttet und stirbt ab. Allerdings funktioniert es nicht immer. Wenn die Unkräuter schon zu groß sind, können sie das Verschütten überleben. Das Anhäufeln sollte nur leicht sein und Blätter der Maispflanzen sollten nicht bedecken.
Neben der Unkrautwirkung führt die mechanische Unkrautbekämpfung zur Beseitigung von Verkrustungen, einem besseren Gasaustausch und einer besseren Nährstoffverfügbarkeit. Durch das leichte Anhäufeln wird die Feuchtigkeit in der Reihe besser gehalten.
Neben mechanischen Verfahren, stellen auch Herbizide eine Möglichkeit dar, die konkurrenzschwachen jungen Maispflanzen vor Urkautern zu schützen. Mit Herbiziden wird die beste Wirkung erzielt, wenn sich die Unkräuter im Keim- bis 2-Blattstadium befinden. Im Nachauflauf ist die Auswahl der Mittel auf das auftretende Unkraut- und Ungrasspektrum auszurichten. Der günstigste Zeitpunkt für die Anwendung von Herbiziden ist in der Regel das 2- bis 4-Blattstadium des Maises. Um Schäden zu verhindern, sollte einerseits nach Niederschlägen abgewartet werden, bis der Mais wieder eine schützende Wachsschicht ausgebildet hat. Andererseits sind Behandlungen bei Temperaturen über 25 °C und starker Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Im Geltungsbereich von IPSplus ist zur Beurteilung der Behandlungsnotwendigkeit ein Spritzfenster anzulegen.
Eine Bewertung der Maisherbizide ist der Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2025“ in den Tabellen 34 und 35 auf den Seiten 74 bis 76 zu finden.
Gemäß der Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) gilt in allen Wasserschutzgebieten Baden-Württembergs in den Schutzzonen II - III ein Verbot der Ausbringung von Terbuthylazinhaltigen Mitteln (Aspect, Calaris, Merlin Duo, Spectrum Gold, Successor T). Auch außerhalb von Wasserschutzgebieten sollte zum Schutz des Grundwassers die Anwendung von Terbuthylazinhaltigen Mitteln auf Flächen beschränkt werden, wo die Wirkungsverstärkung und Wirkungsdauer von Terbuthylazin notwendig ist. Terbuthylazin kann die Wirkung von anderen Wirkstoffen verstärken und beschleunigen und bleibt im Boden mehrere Wochen aktiv und hemmt so das Auflaufen von Unkräutern, die nach der Anwendung keimen (z. B. Hirsen). Bei Terbuthylazinhaltigen Mitteln ist die Anwendungsbestimmung NG362 (maximal 850 g Terbuthylazin pro Hektar innerhalb eines Dreijahreszeitraumes) zwingend zu beachten. Häufig sind Terbuthylazin-frei Strategien z.B. mit
Beim Einsatz von Nicosulfuron-haltigen Mitteln, z. B. Arigo, Diniro, Elumis, Motivell Forte, Nicogan und Samson 4SC, muss zum Schutz des Grundwassers folgendes beachtet werden: Die maximale Aufwandmenge von 45 g Nicosulfuron pro Hektar auf derselben Fläche darf - auch in Kombination mit anderen diesen Wirkstoff enthaltenden Pflanzenschutzmitteln - nicht überschritten werden (NG326, NG326-1). Beim Nachbau von Mais ist zu beachten, dass wenn bereits im Vorjahr ein Mittel mit dem Wirkstoff Nicosulfuron eingesetzt wurde, dieselbe Fläche nicht nochmals mit Nicosulfuron behandelt werden darf (NG327).
Zum Schutz der Oberflächengewässer muss bei Adengo und Quantum sowie vielen Sulfonylharnstoff-haltigen Mitteln zwischen behandelten Flächen mit einer Hangneigung von über 2 % und Oberflächengewässern ein mit einer geschlossenen Pflanzendecke bewachsener Randstreifen von bis zu 20 Metern vorhanden sein. Dieser Randstreifen ist nicht erforderlich, wenn die Bewirtschaftung im Mulch- oder Direktsaatverfahren erfolgt.