Mais – Unkrautbekämpfung steht an

Wichtige Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis vom 12.05.2025

 

„Der meiste Mais im Kreis ist gesät, frühe Saaten befinden sich bereits im 2-3-Blattstadium, die kühlen Temperaturen der vergangenen Tage haben das Wachstum etwas gestoppt und teilweise sieht man auch gelbe Bestände, das wird sich aber rasch geben,“ so die feste Überzeugung der langjährig renommierten, amtlichen Pflanzenschutzexpertin und Beraterin A. Bäuerle vom Amt Backnang im Rems-Murr-Kreis im Vorfeld ihrer heutigen Empfehlungen.

 

Mais hat im Jugendstadium eine geringe Konkurrenzkraft. Entsprechend ist er im 3-8-Blattstadium weitgehend unkrautfrei zu halten. Derzeit steht noch eine breite Palette an Mitteln zur Verfügung. Diese können dem gelben IP-Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2025 - Ackerbau und Grünland“, ab S. 74 entnommen werden. Auf S. 76 sind Mittel gegen Problemunkräuter wie Ampfer, Distel, Kartoffeldurchwuchs, Quecke, Storchschnabel und Winden aufgeführt. 

Die vorhergesagte trockene Witterung erschwert die Unkrautbekämpfung mit bodenaktiven Mitteln, da diese für die volle Wirkung ausreichend Bodenfeuchte benötigen. Beim Einsatz von Sulfonylharnstoff-haltigen Produkten aufpassen, da es beim Vorherrschen von hohen Temperaturschwankungen sowie bei gestressten Maisbeständen zu Kulturschäden kommen kann. Ideal ist die Anwendung dann, wenn sich der Mais in einer aktiven Wachstumsphase befindet. Die Mittelauswahl orientiert sich an den Leitunkräutern. Bei Bedarf Beratung anfordern! 

 

Bitte beachten Sie die Auflagen und Anwendungsbestimmungen der eingesetzten Präparate 

  • Der Wirkstoff Tritosulfuron steht aufgrund des Zulassungsendes nur noch diese Saison zur Verfügung. Das Mittel Arrat sollte deshalb aufgebraucht werden. Es ist ansonsten entsorgungs-pflichtig. 

  • Der Wirkstoff Nicosulfuron darf nicht eingesetzt werden, wenn er bereits im Vorjahr auf der Fläche zum Einsatz kam (NG327). 

  • Der Einsatz von Terbuthylazin-haltigen Produkten ist in allen Wasserschutzgebieten verboten. 

Kommt Terbuthylazin außerhalb von Wasserschutzgebieten zum Einsatz darf dies innerhalb eines Dreijahreszeitraums nur einmal mit max. 850 g/ha erfolgen (NG362). 

  • Viele Maisherbizide haben zum Schutz von Oberflächengewässern eine Hangneigungsauflage (z.B. Adengo, Arigo, Dragster, Elumis Peak Pack, MaisTer power, Motivell forte, Nicogan, Principal Plus…). 

  • Der Wirkstoff Pendimethalin (z.B. im Stomp Aqua oder im Activus SC) muss mit mind. 300 l/ha Wasser und einer Abdriftminderung von mind. 90% (NG145) gefahren werden, zudem darf die Höchstgeschwindigkeit max. 7,5 km/h (NG146) und die Windgeschwindigkeit max. 3 m/s bei Ausbringung (NG170) betragen. 

Praxistipps: Neben der chemischen Kontrolle kann das Unkraut im Mais auch sehr gut mechanisch bekämpft werden. Die aktuell vorherrschende Witterung bietet ideale Bedienungen für den Einsatz des Striegels. Wo der Mais noch nicht aufgelaufen ist, kann blindgestriegelt werden. Aber Vorsicht, der Maiskeimling ist im Zeitraum des Durchstoßens sehr empfindlich. Hier besser bis zum 2-Blattstadium warten. Im späteren Stadium kann auch noch die Hacke zum Einsatz kommen.

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