Winterraps – Weiter geht’s mit der Rapserdfloh- und der Gräserkontrolle

Wichtige Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis vom 08.09.2025

 

„Vielfach wurde der Raps bereits gesät und befindet sich im Keimblattstadium,“ so die renommierte, amtliche Pflanzenschutzberaterin A. Bäuerle vom Amt Backnang nach ihrem heutigen Blick auf die Flächen in ihr Beratungsgebiet im Rems-Murr-Kreis.

 

Rapserdflohkontrolle – Neben der bereits im letzten Infoservice angemerkten Schneckenkontrolle muss ab dem Auflaufen auch der Rapserdfloh im Blick behalten und der Bestand engmaschig überwacht werden, da der Erdfloh je nach Jahr erheblichen Schaden anrichten kann. Bis zum 3-Blattstadium wird der Lochfraß als Bekämpfungsrichtwert bonitiert. Dieser liegt bei 10% durch Fraß zerstörte Blattfläche. 

Das Fraßbild des Erdflohs kann mit dem einer Schnecke verwechselt werden. Die Schnecke schabt i.d.R. am Blattrand und hinterlässt Einbuchtungen. Der Erdfloh verursacht den typischen Lochfraß (siehe Abbildung). Ab dem 4-Blattstadium lösen die Gelbschalenfänge die Sichtbonitur ab. Vom 4-6-Blattstadium gilt als Bekämpfungsrichtwert 50 Käfer in 3 Woche/Gelbschale.

Achtung: Im Rahmen von IPSplus ist die Überwachung der Rapsschädlinge im Herbst eine Pflichtmaßnahme (A2.2)!

 

Praxistipps: Stellen Sie die Gelbschalen rechtzeitig aufs Feld, am besten gleich nach der Saat. Vergessen Sie nicht den Spritzer Spülmittel zur Verminderung der Oberflächenspannung. Wird der Bekämpfungsrichtwert (Lochfraß) früh überschritten kommen Pyrethroide der Klasse II zur Anwendung, z.B. Karate Zeon, Kaiso Sorbie, Nexide zum Einsatz. Achten Sie auf die Einstufung der Bienengefährdung. Dieses Jahr haben die Insektizide Exirel und Minecto Gold (Wirkstoff Cyantraniliprole) wieder eine Notfallzulassung erhalten. Sie dienen dem Resistenzmanagement. Da sie den Käfer wie auch die Larven erfassen, ist ihr Einsatz erst nach Ende des Zuflugs und Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes (Gelbschalenfänge) sinnvoll. 

Hinweis: Weitere Informationen zur Mittelwahl entnehmen Sie bitte dem gelben IP-Heft „Integrierter Pflanzenschutz Ackerbau und Grünland 2025“, S. 86f. 

 

Gräser und Ausfallgetreide - Zur Kontrolle des Ausfallgetreides stehen bewährte Mittel wie Agil-S oder Fusilade Max - also die sogenannten FOPs - zur Verfügung. Soll Ackerfuchsschwanz angegangen werden (keimt erfahrungsgemäß etwas später) empfiehlt sich der Einsatz den sogenannten DIMs also von Select 240 EC + Radiamix sowie Focus Ultra. Der Ackerfuchsschwanz sollte aber noch nicht zu groß sein. Hat er das 3-Blattstadium überschritten steigt seine Kampfkraft deutlich. 

Praxistipp: Planen Sie im Anschluss zum Vegetationsende (anhaltend niedrige Temperaturen <10°C) eine Abschlussbehandlung mit einem Propyzamidhaltigen Produkt (Kerb Flo, Milestone u.a.) als weiteren Baustein einer nachhaltigen Ackerfuchsschwanzbekämpfung ein. 

Hinweis: Weitere Informationen zur Mittelwahl entnehmen Sie bitte dem gelben IP-Heft „Integrierter Pflanzenschutz Ackerbau und Grünland 2025“, S. 84f.

 

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