Winterraps – Windenbehandlung und Stoppelbearbeitung

Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 11.07.2025
„Da Raps hoch gedroschen wird befinden sich an den Rapsstängel etwaige Windenpflanzen mit ausreichend Blattmasse,“ so das renommierte Beratungstandem C. Erbe und B. Lutsch vom Landwirtschaftsamt Bruchsal mit Blick auf die jetzt mögliche, nachhaltige Windenbekämpfung. Aus Sicht der Bruchsaler Experten ist jetzt der richtige Zeitpunkt um diese chemisch zu behandeln.
Chemische Bearbeitung - Hat die Winde eine Trieblänge von mindestens 30 cm erreicht (besser noch 50 cm) kann eine Behandlung mit z.B. Kyleo (Glyphosat + 2,4-D-Wuchsstoff) oder Starane XL (Fluroxypyr + Florasulam) erfolgen.
Achtung Wasserschutzgebiet: In Wasserschutzgebieten (auch OGL Gebiete!) ist der Einsatz von Glyphosat verboten. Hier darf ausschließlich das Präparat Starane XL zur Windenbehandlung eingesetzt werden. Starane XL steht dieses Jahr nur in begrenzter Menge zur Verfügung. Derzeit wird an einer Notfallzulassung für ein anderes Fluoxypr-haltiges Präparat auf der Stoppel gearbeitet. Eine Einwirkungszeit von mindestens 4 Wochen wird empfohlen, bis die Winden braun/schwarz werden.
Stoppelbearbeitung - Sofern es die Bodenverhältnisse zulassen kann auch mit mehrmaliger, ganzflächig schneidender Bearbeitung eine Bekämpfung erfolgen. Wichtig dabei ist, dass die Bearbeitungstiefe mit jedem Arbeitsgang vergrößert wird damit die wurzelnden Rhizome nicht anwachsen. Gleichzeitig werden austreibenden Wurzeln abgeschnitten und so die Reservestoffe in den Wurzeln aufgebraucht.
Die mechanische Windenbekämpfung kann auch mit der „klassischen“ Stoppelbearbeitung beim Raps kombiniert werden. Bei der „klassischen“ Stoppelbearbeitung sollte eine flache Bodenbearbeitung als erster Arbeitsschritt erfolgen und in Folge die Bearbeitungstiefe bei jedem weiteren Bearbeitungsgang erhöht werden.
Achtung: Ein Vergraben der Rapssamen bei der ersten Bodenbearbeitung ist zu vermeiden. Vergrabene Rapssamen fallen in eine Keimruhe und überdauern so viele Jahre im Boden um anschließend unkontrolliert zu keimen. Durchwuchsraps im Kulturraps kann zu erhöhten Krankheits- und Lagerproblemen führen.
Praxistipps: Spielt die Windenbehandlung bei der Stoppelbearbeitung im Raps keine Rolle, so können auch nach der Ernte durch einen Mulchgang oder mit einer aggressiven Walze geöffnete Schoten aufgebrochen und die Stängel gebrochen werden. Der grüne Aufschlag sollte dann spätestens im 3 bis 4-Blattstadium mechanisch oder durch Glyphosat (Nicht in Wasserschutzgebieten!) beseitigt werden. Bei einer mechanischen Bearbeitung sollten Sie wiederrum flach beginnen und die Bearbeitungsintensität mit den nächsten Arbeitsgängen steigern.