Getreide – Behandlung nur in Extremfall notwendig!
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 11.04.2024
Die versierte Pflanzenschutzberaterin A. Vetter aus dem Landkreis Heilbronn beruhigt die Gemüter mit dem Wissen, dass es in der kommenden Woche nochmal warm wird. Daher hat sie nachfolgende Empfehlungen für die Getreidebestände in ihrem Beratungsgebiet im Heilbronner Unterland.
Winterweizen: Die Bestände befinden sich überwiegend im zwei Knoten Stadium. Behandlungen mit einem Wachstumsregler sollten zügig abgeschlossen werden. Der Einsatz hängt grundsätzlich von der Sorte (Lageranfälligkeit) und den Standortbedingungen ab. Wenn überhaupt, dann sollte eine Behandlung nur auf guten Böden bzw. in üppigen Beständen stattfinden. Gleiches gilt für die Wintergerste.
Auf vielen Standorten ist Septoria tritici an den älteren Blättern vorhanden. Durch die warme Wetterperiode konnte der Weizen sich aber gut entwickeln und hält dem Krankheitsdruck weiterhin stand bzw. hat sich die Lage entschärft. Nur in Extremfällen (Befall der oberen zwei Blätter) ist eine Behandlung notwendig. Die Nachbarlandkreise melden z.T. ersten Gelbrostbefall in Triticale.
Praxistipp: Kontrollieren Sie Ihre Bestände auf Gelbrostbefall und geben uns Rückmeldung.
Wintergerste: Teilweise treten in früh gesäter Wintergerste Rhynchosporium Blattflecken und/oder Netzflecken auf. Kontrollieren Sie diese Bestände.
Praxistipps: Bei massivem Befall (bereits letztes Blatt befallen) empfiehlt sich eine Behandlung mit einer reduzierten Menge von Input Classic, Input Triple, Verben oder Talius Pro dem Wachstumsregler u.U. zuzumischen. Bei Planung einer einmaligen Behandlung gilt es noch abzuwarten, bis das letzte Blatt voll entwickelt ist. Hier können Produkte wie Revytrex, Ascra Xpro o.ä. in voller Aufwandmenge in der Kombination mit 1,5 l/ha Folpan 500 SC zum Einsatz kommen. Für eine eventuell anstehende Herbizidbehandlung ist es in den meisten Fällen noch zu früh.