Winterweizen – Bedingungen für Halmbruchinfektionen optimal…
Wichtige Informationen des LRA Tübingen vom 02.04.2024
„Wenn im Frühjahr blattaktive Herbizide (z.B. Niantic, Atlantis flex, etc.) mit hohen Aufwandmengen gegen Ackerfuchsschwanz eingesetzt wurden ist die Wirkung in den meisten Fällen auch als Maßnahme zur Wuchsregulierung des Weizens ausreichend,“ so die Sicht des versierten Pflanzenschutzexperten A. Lohrer im Landkreis Tübingen.
Ansonsten gelten die gleichen Ausführungen wie bei der Wintergerste mit an Weizen nach unten angepassten Aufwandmengen. Diese können sich auch bei gleichen Wirkstoffen je nach Mittel unterscheiden. Achtung: Für den Einsatz in Dinkel sind nicht alle Mittel zugelassen! Beachten Sie hierzu die jeweilige Gebrauchsanleitung oder die Übersicht im gelben Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2024“ auf S. 41-43.
Aktuell wird häufig vor Halmbruchinfektionen (Pseudocercosporella…) gewarnt, und auch hier zeigen die Prognosemodelle gute Infektionsbedingungen. Besonders gefährdet sind Stoppelweizen mit anfälligeren Weizensorten und früher Aussaat, allerdings haben wir bisher keine Symptome gefunden. Unter www.isip.de können Sie nach einer Registrierung für ihre eigenen Schläge eine Prognose erstellen lassen. Für Betriebe in Baden-Württemberg ist dieser Dienst kostenfrei!
Hinweis zum aktuellen Infektionseschehen in Winterweizen oben im Bild: Eine Behandlung wird nur notwendig, wenn bestimmte Standortfaktoren erfüllt sind. Nutzen Sie die Chance Ihre Schlagbedingungen situativ in der Prognose abzubilden und Sie werden eine wichtige Entscheidungshilfe bekommen.
Praxistipps: Als Bekämpfungsrichtwert gilt wie auch bei den Netzflecken 20% Befallshäufigkeit, allerdings auf der 2. Blattscheide ab dem 1-Knoten-Stadium. Die Bonitur erfolgt ebenfalls an 5 Stellen im Bestand an je 5 Pflanzen. Am Halmgrund kommt es ab Schossbeginn zur Bildung von typischen Augenflecken (hellbrauner undeutlicher Rand, helles Fleckinneres).