Ackerbau – Augen auf Mais und Zuckerüben gerichtet
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 17.05.2024
Heute richtet der langjährig renommierte Pflanzenschutz- und Anbaufachmann C. Erbe vom Landwirtschaftsamt Bruchsal den Blick auf die regionalen Mais- und Zuckerrübenbestände.
Mais: Weiterhin finden wir optimale Bedingungen (Bodenfeuchte und angekündigte Niederschläge) für eine Vorauflaufbehandlung bei noch nicht aufgelaufenem Mais vor. Hat der Mais bereits ein Blatt entwickelt kann die Herbizidbehandlung zur Nachauflaufbehandlung („normale Herbizidanwendung“) ab dem 2 Blatt Stadium gewechselt werden.
Bei Winden und Disteln kann einige Tage vor der normalen Herbizidanwendung eine Horstbehandlung mit z.B. Arrat plus Dash oder Mais-Banvel durchgeführt werden. Handelt es sich nur um Disteln, kann z.B. ein Effigo oder ein zugelassenes Clopyralidhaltiges Produkt zum Einsatz kommen.
Zuckerrüben: Bei Rüben welche bald die Reihen schließen, sollte die letzte NAK baldmöglichst durchgeführt werden, um die Beikräuter noch ausreichend benetzen zu können. Die Gesamtmenge aller NAK`s an Metamitron sollte zwischen 2500 g/ha und 2800 g/ha liegen. Sofern Ungräser auf Ihren Flächen vorhanden sind, empfehlen wir den Einsatz von Focus Activ oder Select, um möglichen Resistenzen vorzubeugen. Die Gräserbehandlung sollte getrennt zu einer NAK gefahren werden.
Bei spät gesäten Rüben bis 2 Laublätter voll entfaltet sind (BBCH 12) ist auf Befall mit Rübenerdfloh zu kontrollieren. Der Bekämpfungsrichtwert für den Rübenerdfloh liegt bei 20% zerstörter Blattfläche oder 40% geschädigte Pflanzen. Zugelassene Insektizide gegen den Rübenerdfloh sind bestimmte Pyrethroide wie z.B. Karate Zeon, Shock Down oder Hunter (Aufbrauchfrist 30.06.2024!).
Der Läusedruck ist bis auf wenige Ausnahmen verhalten. Bei den vom LWA Bruchsal beobachteten Schlägen wurde die Schadschwelle bislang nicht ansatzweise überschritten. Kontrollieren Sie dennoch Ihre eigenen Zuckerrübenschläge in regelmäßigen Abständen an mindestens 4 Stellen jeweils 10 Pflanzen auf Blattläuse. Sollte die Schadschwelle von 30% befallenen Pflanzen bei der schwarzen Bohnenlaus, bzw. 10% befallene Pflanzen bei der grünen Pfirsichblattlaus überschritten werden, empfehlen wir ein Nützlingsschonendes Mittel zu verwenden. Teppeki hat hier eine Zulassung ab dem 6-Blatt-Stadium bei einer einmaligen Anwendung von 0,14 kg/ha, während Pirimor G eine Notfallzulassung ab dem 2-Blatt-Stadium erhalten hat mit einer Aufwandmenge von 300 g/ha.