Herbizide gegen Ackerfuchsschwanz – höhere Aufwandmengen
Für im September und bis etwa Mitte Oktober gesätes Wintergetreide empfiehlt sich eine Behandlung gegen Ackerfuchsschwanz, (Weidelgras), Windhalm und dikotyle Unkräuter bereits im Herbst. Wenn erst im Frühjahr behandelt wird ist die Gefahr der Resistenzentwicklung von Gräsern besonders hoch. Gründe für die hohe Resistenzgefahr sind im fortgeschrittenen Entwicklungsstand der Gräser im Frühjahr (mit den damit verbundenen geringeren Wirkungserfolgen) und in den resistenzanfälligen blattaktiven Frühjahrsherbiziden zu finden.
Für eine zufriedenstellende Wirkung ohne wesentliche Kulturpflanzenschäden sind die Einsatzumstände wichtig. Ein feinkrümeliger gut abgesetzter Boden, eine Saattiefe von mind. 2 cm und eine frühe Behandlung nach der Saat sowie entsprechende Niederschläge nach der Anwendung sind wichtig. Innerhalb von ein bis zwei Wochen nach der Anwendung sollten für Windhalm mindestens 10 mm, gegen Ackerfuchsschwanz mindestens 20 mm oder mehr Niederschlag fallen.
Wegen der höheren Wirkstoffaufladung (bei Ackerfuchsschwanz) kann es eher zu Aufhellungen und Kulturschäden kommen. Diese wachsen sich jedoch wieder aus.
Gegen Ackerfuchsschwanz empfehlen sich im Stadium EC 0 bis EC 11 z.B.
- Herold SC (Carpatus SC, Battle Delta, Broadcast u.a.) mit 0,6 l/ha, in Fällen starken Besatzes mit Zugabe von Boxer (max. 3,0 l/ha), Lentipur (max. 2,0 l/ha), oder Sumimax (nur Weizen 60 g/ha).
- Cadou SC 0,5 l/ha + Boxer 3,0 l/ha
- Mateno Forte Set (0,7l/ha Mateno Duo + 0,5l/ha Cadou SC),
Mateno Flexi Set (Wintergerste und AFU) (0,35l/ha Mateno Duo + 0,5l/ha Cadou SC) - Quirinus Forte Set (0,5l/ha Pontos + 0,5l/ha Quirinus)
- Mischungen aus einem Flufenacet-Solo-Produkt (Fence, Cadou SC, Sunfire, Franzi usw.) 0,5 l/ha z.B mit Jura 3,0 (4,0) l/ha, Alliance 65 g/ha (Franzi Komplett) + Lentipur 1,5 l/ha, oder Diflufenican-Solo-Produkt 0,3 l/ha (Sempra, Diflanil usw.).
Spezielle Mischpartner sind z.B. Pointer SX 30 g/ha (Kornblume, Kamille, Ausfallraps usw. bei aufgelaufenen Unkräutern) oder Lentipur 700 1,0 l/ha (Kornblume).
- Spätere Herbstbehandlungen (nach EC 11) sollten mit einem blattaktiven Partner z.B. Axial 50 0,9 l/ha kombiniert werden.
Andere Mischungen sind möglich, die Empfehlungen gelten gleichermaßen für identische Mittel mit anderen Namen.
Sowohl der Zulassungsumfang als auch der Auflagenstatuts ist selbst bei vergleichbaren Mitteln nicht immer gleich. Achten sie auf die Gebrauchsanweisung oder fragen sie ihren Berater.