Strohverkauf und Strohbewertung
In den Viehhaltungsregionen ist Stroh oft ein knappes Gut und wird aus den Ackerbaugebieten zugekauft. Der Preis richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Nicht immer bestimmt der Nährstoffwert den erzielbaren Preis. Trotzdem sollte der Nährstoffwert des Strohs bekannt sein. Selbst ungeachtet des Wertes für das Bodenleben (Regenwürmer) und den Kohlenstoffhaushalt des Bodens, ergeben sich beachtliche Nährstoffwerte aus den enthaltenen Mineralen. Beim Verkauf von Getreidestroh werden je dt Stroh folgende durchschnittliche Nährstoffe abgefahren: Stickstoff 0,50 kg, Phosphor 0,30 kg, Kali 1,70 kg. Für das folgende Beispiel wurden diese Preise zugrunde gelegt: Stickstoff 1,00 € je kg N, Phosphat und Kali je mit 0,60 € je kg P2O5 bzw. K2O.
Dies entspricht einem rechnerischen Nährstoffwert von 1,72 € je dt Stroh. Langfristig müssen die abgefahrenen Nährstoffe durch Düngung (Nährstoffzufuhr) wieder ergänzt werden (dies gilt zumindest für die meisten Standorte). Bei einem Strohertrag von 40 – 80 dt/ha (Winterweizen) ergeben sich somit rund 68,- € bis 136,- € je Hektar die „weggegeben“ werden. Selbst wenn unterstellt wird, dass der Stickstoff nicht 100%ig verfügbar ist bzw. ausgenutzt wird und es Standorte mit hoher Kali-Nachlieferung gibt (z.B. in der Region Neuwied), ergeben sich beachtliche finanzielle Werte die durch den Strohverkauf mindestens ausgeglichen werden müssen.
Stroh sollte daher gewogen und nach Gewicht verkauft werden. Hilfsweise können auch einzelne Ballen gewogen, und dann das Gewicht über die Stückzahl hochgerechnet werden.
Rundballen (1,50 m Ø) wiegen ca. 200 – 250 kg, Quaderballlen wiegen ca. 250 – 370 kg.