Herbizide in Körnererbsen und Ackerbohnen (nicht auf ÖVF)
Das optimale Einsatzfenster der meisten Herbizide ist auf wenige Tage nach der Aussaat begrenzt. Voraussetzung für einen wirksamen, verträglichen VA-Herbizideinsatz ist ein abgesetztes nicht zu grobscholliges Saatbeet und ausreichend tiefe Saatgutablage. Um eventuelle Auflaufschäden zu vermeiden sollten Ackerbohnen mindestens 7 cm und Erbsen mindestens 5 cm tief abgelegt sein.
Vorauflauf (Beispiele) (€/ha o. MWST)
Bandur 4,0 (98.-): Bis 5 Tage vor dem Auflaufen der Kultur einsetzbar. Breite Mischverunkrautung einschließlich Gräser. Schwäche: Nachtschatten, Windenknöterich bei stärkerem Besatz. NW 800: auf drainierten Flächen Anwendung erst ab 16.3.
Novitron 2,4 (69 €): Entspricht 2,0 l/ha Bandur + 0,2 l/ha Centium 36 CS. Bis 5 Tage nach der Saat. Bei moderatem Besatz ausreichend gegen Gänsefuß, Melde und Windenknöterich. Schwäche: Nachtschatten und Bingelkraut. Clomazone-Auflagen NT 127 (Temperatur beachten) und NT 149 (Aufzeichnungen) beachten!
Boxer 3,0 + Stomp 2,0 (68.-): Schwäche: Knötericharten (vor allem Windenknöterich), Melde, Nachtschatten und Kamille. Auflagen NT 145 (300 l/ha, 90 % Düse), NT 146 (Ausbringung maximal 7,5 km/h), NT 170 (Ausbringung des Mittels nur bei Windgeschwindigkeiten bis 3 m/s) beachten!
Spectrum Plus 4,0 l/ha (78.-): Entspricht 2,2 l Stomp Aqua + 1,2 l Spectrum. Schwäche: Kamillearten, Knötericharten (vor allem Winden-und Vogelknöterich), Melde und Bingelkraut. NG 405: Keine Anwendung auf drainierten Flächen. Pendimethalin-Auflagen (NT 145, NT 146, NT 170) beachten!
Nachauflauf nur in Futtererbsen bis 5-8 cm Wuchshöhe einsetzbar:
Spectrum Plus 4,0 l/ha oder Stomp Aqua 3,0 l/ha (47.-). Bodenfeuchte und eine rechtzeitige Anwendung verbessert die Wirkung. Die Unkräuter sollten sich maximal im Auflauf / Keimblatt befinden, bei größeren Unkräuter fällt die Wirkung ab. Auflagen NT 145, NT 146, NT 170 beachten!
Mechanische Unkrautbekämpfung: Blindstriegeln vor Auflaufen der Kultur kann bei trockenen Bedingungen sehr effektiv sein. Die Kultur nimmt keinen Schaden solange der Keimspross sich noch 3 cm unter der Bodenoberfläche befindet und die Saatgutablage korrekt ist (s.o.). Wird dagegen beim Durchstoßen der Kultur gestriegelt können deutliche Schäden entstehen. Nach dem Auflaufen sind Maßnahmen gut möglich. Allerdings ist ein alleiniges Striegeln im NA deutlich wirkungsschwächer und verlangt mehr Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Ackerbohnen lassen sich auch noch spät bis ca. 15 cm Wuchshöhe Striegeln. Bei Körnererbsen sollte Schluss sein wenn sich die Erbsen bereits deutlich verranken (bis maximal 10 cm).