Probleme mit Schadgräsern - Herbizideinsatz im Herbst
Immer häufiger kommt es in der Praxis zu Bekämpfungsproblemen mit Schadgräsern. Enge Winterungsfruchtfolgen in Verbindung mit einem einseitigen Herbizideinsatz resistenzgefährdeter Wirkstoffgruppen wie ALS-Hemmer bzw. ACCase-Hemmer tragen dazu bei, dass sich bereits nach wenigen Jahren resistente Ungraspopulationen entwickeln können. Die Unkrautbekämpfung mit Bodenherbiziden im Herbst gewinnt unter dem Aspekt der Bekämpfungssicherheit und Resistenzvorbeugung zunehmend an Bedeutung. So lässt sich die Verbreitung von resistenten Gräsern zumindest eindämmen. Haben sich Resistenzen bereits etabliert, lassen sich häufig nur noch mit kostenintensiven Bodenherbizid-Kombinationen angemessene Wirkungsgrade erzielen.
Vorbeugende produktionstechnische und pflanzenbauliche Maßnahmen sollten deshalb zur Unkrautkontrolle verstärkt genutzt werden. Nach den Niederschlägen ist es sinnvoll den Ackerfuchsschwanzauflauf abzuwarten. Bei einer späteren Saat bleibt die Option, die erste entscheidende Auflaufwelle mechanisch oder auch bei feuchtem Boden ggfs. mit Glyphosat zu beseitigen. Je früher die Aussaat desto höher ist auch der Besatz. Zwei Wochen später als Ende September/Anfang Oktober reduziert erfahrungsgemäß den Fuchsschwanzbesatz um den Faktor 5-8.
Die Feuchtebedingungen für Bodenherbizide sind gegenwärtig optimal, so dass der Vorauflauf bei noch feuchten Boden zu favorisieren ist. Zur Wirkungsverbesserung ist auf feinkrümeliges Saatbeet ohne Kluten zu achten. Saatbeet mit gleichmäßiger Tiefenablage (ca. 3 cm) und Saatgutbedeckung. Nur so sind hohe Herbiziddosierungen, wie sie bei massivem Fuchsschwanzbesatz erforderlich sind, auch verträglich.