Winterraps Blütenbehandlung !?
Die ersten Rapsbestände gehen in die Vollblüte. Das Rapskrebsrisiko ist unter den gegenwärtig noch trockenen Bedingungen relativ gering. Dies lässt sich mit der Biologie des Pilzes gut erklären. Der Pilz bildet Sklerotien aus, die von in den Vorjahren befallenen Pflanzen in den Boden gelangen und dort mehrere Jahre überdauern können. Nur bei feuchtem Boden keimen die Sklerotien und bilden Apothezien die dann Pilzsporen ausschleudern und über Wind im Bestand verbreitet werden. Treffen Pilzsporen bei warmer (optimal 20°C), wechselfeuchte Witterung auf abgefallene Blütenblätter in den Blattachseln und Seitentrieben besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Um das Befallsrisiko für den Rapskrebs besser einschätzen zu können, kann das Prognosemodell SkleroPro auf www.isip.de genutzt werden. Für die Simulation benötigen Sie das Knospenstadium (BBCH 55 = Durchmesser der größten Einzelknospe 2 mm = frühe Lagen 25.3., meisten Bestände 1.4. späte Lagen 6.4.) Das Modell ermittelt mit Hilfe von Witterungsdaten die möglichen Infektionen. Unter Einbeziehung weiterer Einflussfaktoren wie Fruchtfolge, Ertragsniveau, kalkuliertem Rapspreis, Fungizid- und Ausbringkosten berechnet das Modell ob eine Behandlung notwendig ist oder unterbleiben kann. Die häufig aufgeführten Physiologischen Effekte einer Blütenbehandlung wie bessere Schotenfestigkeit und Greening-Effekte lassen sich nicht eindeutig belegen. Zumindest decken die gelegentlich geringen Mehrerträge von bis 1-2 dt/ha nicht die Kosten der Maßnahme.