Unkrautbekämpfung im Mais
Unter der Voraussetzung, dass die Unkräuter aufgelaufen sind, ist ein Herbizideinsatz im 2-4 Blattstadium des Maises im Hinblick auf Verträglichkeit und Wirkung der optimale Zeitpunkt, um die meisten Unkräuter sicher zu bekämpfen. Nur bei Distel oder Ackerwinde sind spätere Termine wirksamer und erfordern deshalb häufig Nachbehandlungen. Um die Herbizidverträglichkeit zu steigern, muss auf den Maisblättern eine ausreichende Wachsschicht vorhanden sein. Daher sollte nicht unmittelbar nach Niederschlägen behandelt werden. Allerdings nimmt die Verträglichkeit bei zunehmendem Wachstum ab. Daher sollte man nicht zu lange warten. Kompromisse bei der Wachsschicht steckt der Mais im 2-4 Blattstadium besser weg als im 4-6 Blattstadium. Ein halber Tag Sonnenschein reicht oft schon aus, wenn in der Mischung kein Dicambawirkstoff in der Mischung ist. Positiv sind die geringen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, was den Herbizideinsatz insgesamt verträglicher macht. Nachfolgend sind die Umweltauflagen der Maisherbizide aufgelistet: • Spectrum Gold und Spectrum Plus (NG405) keine Anwendung auf drainierten Flächen. • Nicosulfuron-haltige Produkte (z.B. Elumis, Nicogan, Principal Plus) (NG326/326-1 und NG327) max. 45 g/ha Nicosulfuron pro Jahr, im Folgejahr darf auf derselben Fläche keine Behandlung mit Nicosulfuron erfolgen. • Bei Einsatz von Terbuthylazin (TBA)- haltigen Produkten (NG362): auf derselben Fläche innerhalb von drei Jahren einmal max. 850 g/ha TBA.
Die nachfolgende Übersicht gliedert sich nach der vorhandenen Verunkrautung. Ideal sind Kombinationen mit Blatt- und Bodenwirkung. Die Reihenfolge der genannten Mittel ist zufällig und stellt keine Wertung dar. Die Aufzählungen sind nicht vollständig, vergleichbare Mittel und Kombinationen werden ebenso empfohlen.
Unkräuter:
Calaris (1,5 l, ggfs. 1,2 l + Arrat 0,2 l + FHS)
Unkräuter und Hirsen
Zingis + FHS (0,29 l + 2,0 l)
Laudis Aspekt Pack (2,0 l + 1,5 l) Successor Top 3.0 (3,0-4,0 l + 0,75-1,0 l)
Unkräuter, Hirsen und Ungräser
MaisTer Power + Aspect (1,2 l + 1,2 l)
Elumis Gold Pack (1,25 l + 2,5 l)
Elumis P Dual Pack (1,25 l + 20 g + 1,25 l)
Task + FHS + Gardo Gold (306 g + 0,25 l + 2,0 l)
ohne Terbuthylazin
Elumis P Pack (1,25 l + 20 g)
Arigo & Spectrum Plus (250 g + 0,25 l + 2,5 l)
Standorte mit Storchschnabel:
MaisTer Power + Aspect (1,5 l + 1,5 l)
Elumis P Dual Pack (1,25 l + 20 g + 1,25 l)
Successor Top 3.0 (3,5 l + 0,8 l)
Gegen Storchschnabel muss der Einsatz sehr früh erfolgen. Ab dem ersten Laubblattpaar des Storchschnabels nimmt die Wirkung rasant ab. In den spät gelegten Maisbeständen ist der Einsatz eines Herbizids im Vorauflauf (Adengo, Gardo Gold) eine sehr verträgliche Alternative
Weitere Herbizide und Kombinationen für die Unkrautbekämpfung in Mais, finden Sie auch in unserer WD-Broschüre ab Seite 54.
Problemunkräuter in Mais
Ampfer, Distel und Winde im Mais sind Problemunkräuter, die sich im Mais nur schwer bekämpfen lassen. Bei der „normalen“ Unkrautbekämpfung werden diesen Unkräutern zwar oft die Blätter verbrannt, eine nachhaltige Bekämpfung ist damit nicht verbunden. Disteln und die Ackerwinde, lassen sich am besten mit Dicamba-haltigen Mitteln bekämpfen. Ideal als Spätmaßnahme bis zum 8-Blattstadium ist 200 g/ha Arrat (plus 1,0 l/ha Dash), bis zum 6-Blattstadium 0,5 l/ha Mais-Banvel WG oder bis zum 5-Blattstadium 0,6 l/ha Kampeki. Von Dicamba werden auch Floh- und Windenknöterich, Amarant, Franzosenkraut, Gänsefuß- und Melde-Arten, Vogelsternmiere, Klettenlabkraut u a. erfasst. Disteln werden auch mit Effigo (0,35 l/ha) oder als Teilflächenbehandlung mit Lontrel 720 SG (167 g/ha) erfasst. Mit Lontrel 600 ist im Körnermais eine Flächenbehandlung erlaubt (0,2 l/ha). Gegen den Landwasserknöterich sind Peak (Prosulfuron) und Lupus SX Mais (Thifensulfuron) vorteilhaft. Wichtig ist die Größe er Unkräuter beim Herbizideinsatz. Disteln sollten mind. 15 cm groß und Ackerwinde mind. 25 cm lange Triebe ausgebildet haben.
Ampfer ist im Mais nicht zu bekämpfen, allenfalls ein Abbrennen der Blätter ist möglich.
Nikolaus Schackmann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel