Raps - Blütenbehandlung, Schädlingssituation

Abreifekrankheiten – Blütenapplikation:

In der letzten Woche konnten erste Rapsbestände in der Blüte beobachtet werden, die in jetzt in die Vollblüte über gehen. Eine sonnige warme Witterung wird auch weitere Bestände in die Vollblüte holen. In Höhenlagen sind die Bestände eine Woche später in der Entwicklung, sodass hier bisher nur die Knospen sichtbar sind und nur einzelne Pflanzen in der Blüte zu beobachten sind. Zur Vollblüte d. h., wenn mind. 50 Prozent der Pflanzen am Blühen sind, sollte die Blütenbehandlung durchgeführt werden. Hierbei sollten auch die Seitentriebe mit einbezogen werden. Das Ziel ist es, Abreifekrankheiten wie z. B. Sklerotinia zu vermeiden.

Das Frühjahr war bisher eher trocken, sodass der Krankheitsdruck im Raps geringer ist als im vergangenen Jahr. Ein Wetterumschwung kann jedoch nochmal das Risiko erhöhen. 

Eine breit wirksame Auswahl an Fungiziden steht für die Blütenapplikation noch zur Verfügung. Von den Produkten Propulse, Cantus Ultra oder Treso sind sehr gute Wirkungsgrade zu erwarten. Auch von Kombinationen aus Azbany 0,6 l/ha + Tokyo 0,6 l/ha, Zenby 0,4 l/ha + Patel 0,4 l/ha oder auch z. B. von Aurelia 0,4 l/ha + Sinstar 0,6 l/ha sind gute bis sehr gute Wirkungen zu erwarten. 

Der Einsatz von Cantus Gold (nicht mit Cantus Ultra zu verwechseln) ist nicht mehr erlaubt.

Raps – Zumischung von Insektiziden

In der Regel kann auf die Zumischung von Insektiziden zur Kontrolle der Kohlschotenmücke verzichtet werden. Nur wo im Vorjahr im Umfeld von ca. 500 Meter stärkere Schäden vorgekommen sind (gelbe, aufgeplatzte Schoten mit kleinen, weißen Larven) kann der Zusatz von Karate Zeon (75 ml/ha) oder Mavrik Vita (200 ml/ha) sinnvoll sein. Der Schaden wird meistens überschätzt, sodass Randbehandlungen (falls überhaupt nötig) ausreichen. Die Bieneneinstufung mit den meisten Fungiziden wechselt dann auf B2, was bedeutet, dass die Anwendung nur nach dem täglichen Bienenflug bis 23.00 Uhr durchgeführt werden darf. Behandlungen sollten unabhängig hiervon möglichst immer in den Abendstunden durchgeführt werden. Der Raps ist dann sehr viel stabiler, so dass Durchfahrtverluste reduziert werden. Wichtig ist dabei auch eine langsame Fahrt mit nicht mehr als 6 – 7 km/h. Mit Wasseraufwandmengen ab 250 l/ha besser 300 l/ha gelingt eine gute Benetzung.

Befallssymptome vom Großen Rapsstängelrüssler 

Typische Befallssymptome, verursacht durch den Großen Rapsstängelrüssler, findet man derzeit in den Rapsbeständen. (Siehe Bilder)

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