Berechnung des schlagspezifischen Behandlungsabstandes bei der Krautfäulebekämpfung im ökologischen Anbau (Öko-SIMPHYT)

Öko-SIMPHYT ist ein schlagspezifisches Entscheidungshilfesystem für den ökologischen Landbau auf Basis von SIMPHYT1 und SIMPHYT3 und dient der Terminierung der Kupferspritzungen und der Auswahl der Kupferaufwandmenge.

Das Datum des Behandlungsbeginns, der Behandlungsabstand in Tagen, die empfohlene Aufwandmenge Reinkupfer g/ha, sowie die Möglichkeit einer Spritzpause bei ungünstigen Infektionsbedingungen für Krautfäule werden vom System empfohlen

 

Gezielte Terminierung von Kupferpräparaten gegen die Kraut- und Knollenfäule

Mit dem Entscheidungshilfesystem Öko-SIMPHYT wird eine wetterbasierte Bekämpfungsstrategie gegen die Krautfäule (Phytophthora infestans) mittels kupferhaltiger Fungizide empfohlen. Der Spritzabstand, die Spritzmenge sowie die Möglichkeit einer Spritzpause werden vom Modell berechnet. Ziel ist es, in Jahren mit geringem Krautfäuledruck die Anzahl Behandlungen und die Aufwandmenge zu reduzieren und Spritzpausen zu empfehlen. In Jahren mit hohem Krankheitsdruck soll die beste fungizide Wirkung erreicht werden basierend auf der maximal zulässigen Aufwandmenge. 

Weitere Informationen

Öko-SIMPHYT berechnet auf Basis von stündlichen Wetterdaten und schlagspezifischen Eingaben einen Infektionsdruck. Aus dem Infektionsdruck werden der Behandlungsabstand und eine Aufwandmenge Reinkupfer abgeleitet. Als Wetterparameter werden von Öko-SIMPHYT Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit sowie Niederschlag benötigt.

Zunächst wird das Datum des Behandlungsbeginns mit einem prognostischen Vorlauf von 8 Tagen empfohlen. Bis dahin steht im Text: Behandlungsbeginn "noch nicht". Zum Datum des Behandlungsbeginns sollten die Behandlungen spätestens begonnen werden. Das Modell empfiehlt dann einen Behandlungsabstand (4, 6, 8, 10, 12 Tage oder Spritzpause bei längeren Trockenperioden) und die Aufwandmenge Reinkupfer (750, 500, 250 g Cu/ha). Der Behandlungsabstand basiert auf dem aus stündlichen Wetterdaten errechneten Infektionsdruck und schlagspezifischen Eingaben und bezieht sich auf das Datum der letzten Spritzung. Die Aufwandmenge Reinkupfer muss am Tag der Applikation aus dem Modell abgelesen werden. Nach einer Behandlung ist mindestens 4 Tage keine Behandlung nötig.

Durch die Eingaben zu Niederschlag und Krautwachstum kann sich der Behandlungsabstand um bis zu 1 Tag verlängern bzw. um bis zu 3 Tagen verkürzen. Die Möglichkeit einer Spritzpause wird bei andauernden ungünstigen Krautfäulebedingungen empfohlen.

Dieses Modell wird von der ZEPP (Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz; eine gemeinsame Einrichtung aller Pflanzenschutzdienste in Deutschland) betrieben. Weitere Informationen zu ZEPP unter www.zepp.info.