Wintergetreide – Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz

Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 27.09.2023
Heute informiert die im Schwarzwald-Baar-Kreis zuständige Pflanzenschutzverantwortliche Beraterin K. Simon vom Landwirtschaftsamt Donaueschingen: „In der Wintergerste oder anderen Wintergetreidearten, die bis Anfang Oktober gesät sind, können sich Ungräser (Ackerfuchsschwanz, Windhalm) vor Winter gut entwickeln,“ versehen hat sie diese Info mit dem weiterführenden Hinweis: „Wenn die mechanische Unkrautbekämpfung nach der Ernte der Vorfrucht nicht erfolgreich durchgeführt werden konnte, sollte nach der Aussaat unbedingt sofort die Ackerfuchsschwanzbekämpfung folgen.“ Aus Sicht der Eschinger Expertin also keine Frage: „Idealerweise erfolgt die Herbizidmaßnahme im Vorauflauf oder spätestens zum spitzen des Ackerfuchsschwanzes.“
Mit bodenaktiven Herbiziden werden durch einen zielgerechten Wechsel der Wirkstoffklassen (HRAC-Code) Resistenzentwicklungen beim Ungras vermieden und entschärft. Bei den Bodenherbiziden sichern feuchte Bodenverhältnisse und ein feinkrümliges, gut abgesetztes Saatbeet (Walzen nach der Saat) die Wirkungsgrade der Mittel ab. Ein falsches Saatbeet vor der Saat und das Blindstriegeln nach der Saat sind ebenfalls gute Alternativen. Zusätzlich sollte der Aussaattermin soweit wie möglich nach hinten geschoben werden.
Praxistipp: Weiterführende Hinweise zum Resistenzmanagement und geeignete Mittel sind zu finden im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2023 - Ackerbau und Grünland“ ab S. 47.
Verträglichkeit:
- Roggen kann auf leichten Standorten empfindlich auf den Wirkstoff Flufenacet (z.B. Cadou SC) reagieren.
- Gerste kann bei einem Zusatz von Prosulfcarb (Boxer) bei voller Aufwandmenge von Flufenacet und Diflufenican ebenfalls empfindlich reagieren. Hier ist ein Mischpartner auf CTU-Basis (z.B. Lentipur 700) verträglicher.
- Bei CTU-haltigen Mitteln auf die Verträglichkeit der Weizensorten achten
Bitte Auflagen beachten:
- Abstände zu Oberflächengewässer, vor allem bei Hangneigung
- Kein Einsatz von CTU- haltigen Mitteln auf drainierten Flächen, gilt bei Trinity ab den 01.11.
- Mittel mit Pendimethalin und Prosulfocarb
- Wasseraufwandmenge mindestens 300 Liter/ha
- 90% Abdriftmindernde Düsentechnik
- Fahrgeschwindigkeit von max. 7,5 km/h
- Windgeschwindigkeit max. 3 m/s