Ackerbau – Integrierte Ansätze bei der Bekämpfung von Feldmäusen
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 02.09.2020
Aus Sicht der Fachleute H. Linder und T. Bender aus dem Taubertal gibt es Derzeit erheblich viele Feldmäuse auf den Flächen in der Region. Denn gerade unter den diesjährig sehr trockenen Bedingungen konnten diese sich massiv vermehren. Was also ist zu tun?
Der erste, integrierte Ansatz zur Bekämpfung kann erfolgen durch:
- Aufstellen von Sitzstangen
- Bodenbearbeitung von Stoppelflächen
- Kurzhalten von Deckbewuchs
- Förderung des Zufluges von Raubvögeln
Die Ausbringung von Giftweizen muss sich auf Flächen mit stehenden Ackerbaukulturen begrenzen. Giftköder sind beispielsweise mit einer Legeflinte verdeckt direkt in die Mäuselöcher auszubringen. Eine Ausbringung auf Wegen oder Böschungen ist weder gewünscht noch zulässig!
Anwendungshinweis: Ob eine Ausbringung von Giftweizen tatsächlich notwendig ist, ist vorab zu überprüfen. Ein für Ackerbau und Grünland geeignetes Verfahren ist dabei die sog. „Lochtretmethode“:
Auf 2x250m² (16m x 16m) werden alle vorhandenen Mauselöcher zugetreten. Nach 24 Stunden, also direkt am Folgetag, müssen die wieder geöffneten Löcher gezählt werden. Der Bekämpfungsrichtwert liegt für Wintergetreide und Raps bei 5 bis 8, bei Grünland bei 11 wiedergeöffneten Löchern je Kontrollfläche. Erst beim Überscreiten dieser Werte ist der Einsatz von Giftweizen sinnvoll bzw. notwendig.