Leguminosen

Anthraknose: Biologie, Symptome und Bekämpfung

In Lupine zählt die Anthraknose (Colletotrichum lupini) zu den wichtigsten Krankheiten. Der Anbau von Blauer Lupine (Lupinus angustifolius) hat aufgrund ihrer besseren Feldtoleranz gegenüber der Anthraknose die größte Bedeutung. Befallssymptome werden vor bzw. während der Blüte auffällig. Die Stängel der Lupinenpflanzen sind verdreht, Blattstiele knicken ab und die Blätter welken. Eingesunkene Flecke mit braunem Rand sind an der Innenseite der Verkrümmungen und später auch an den Hülsen sichtbar. Zusätzlich sind die Hülsen verkrümmt. Beim Auftreten von Befallsnestern geht man von einer Infektion über das Saatgut aus. Die Verbreitung des Erregers erfolgt primär über das Saatgut, wobei der Pilz sowohl außen am Korn als auch im Innern (unter der Samenschale) zu finden ist. Als vorbeugende Bekämpfungsmaßnahme sollte daher vorrangig zertifiziertes Saatgut zum Einsatz kommen. Sofern die Krankheit bei der Feldbesichtigung gefunden wurde, ist die Untersuchung des Saatgutes auf Colletotrichum Bestandteil der Beschaffenheitsprüfung. Bei eigenem Nachbau ist es empfehlenswert, eine Saatgutprobe auf Befall untersuchen zu lassen. Spätbefall kann man oft gleichmäßig im Bestand bzw. im Vorgewende feststellen. Hierbei geht man von einer Verbreitung des Erregers über bereits infizierte Pflanzenteile aus.

Das Auftreten der Krankheit wird durch feuchtwarme Witterung gefördert. Insbesondere bei Vermehrungsbeständen empfiehlt sich eine rechtzeitige Selektion befallener Pflanzen, um das Entstehen von Befallsherden zu verhindern. Die Schlaghygiene hat weiterhin einen hohen Stellenwert. Eine Verschleppung des Erregers von Befallsschlägen muss unbedingt vermieden werden. 

 

 

Steckbriefe zu Schaderregern in Leguminosen

Ackerbohnenkäfer

Ackerbohnenkäfer

Samenkäfer können in Ackerbohnen, Futtererbsen und Soja auftreten. An den Hülsen befinden sich kleine weißliche Eier, aus denen Larven schlüpfen und sich in die Hülsen einbohren. Insbesondere im Vermehrungsanbau haben diese Schaderreger eine große Bedeutung.

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Anthraknose

In Lupine zählt die Anthraknose (Colletotrichum lupini) zu den wichtigsten Krankheiten.

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Auflauf- bzw. Fußkrankheiten bei Bohnen

Bodenbürtige Pilze können die Ursache für ein schlechtes Auflaufen der Bestände sein.

Auflauf- bzw. Fußkrankheiten bei Erbsen

Besonders bei kühl-feuchten Saatbedingungen, bei verschlämmten oder staunassen bzw. grundwassernahen Böden

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Auflaufschaderreger

Bereits beim Auflaufen sind in Leguminosen Schäden durch die Larven der Bohnenfliege (Delia platura) möglich.

Blattrandkäfer einzeln

Blattrandkäfer an Ackerbohnen

Kurz nach dem Auflauf weisen die Blätter vom Rand her kleine bogenförmige Fraßstellen auf, die von dem Käfer verursacht werden.

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Blattrandkäfer an Erbsen

kleiner, graubrauner Rüsselkäfer, der nach Überwinterung neue Saat befällt und Fraßschaden verursacht

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Botrytis fabae

Schadsymptome Befall beginnt ab Blüte, vor allem nach Perioden mit hoher Luftfeuchte und hohen Temperaturen. Kleine, scharf abgegrenzte Flecke zuerst auf unteren Blättern, später können auch Stängel, Blütenstände und Hülsen befallen sein. Die Flecke sind schokoladenbraun gefärbt, meist rund und häufig von einem rötlichen oder auch graugrünem Rand umgeben. Die Mitte hellt sich später auf...

Schadsymptome Brennfleckenkrankheit bei Futtererbse, 26.06.16

Brennfleckenkrankheit

An den Hülsen dunkelbraune bis schwarze Flecke, tief eingesunken und teilweise zusammenfließend.

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Erbsenblattlaus

Ab Ende Mai bis Ende Juli werden die Körnererbsen von dem ca. 8 mm großen Erbsenwickler beflogen

Erbsengallmücke

Der Schaden entsteht durch die Saugtätigkeit der Larven. Es kommt zu Deformationen an Blättern und Triebspitzen

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Erbsenkäfer

Die Larven bohren sich in die Hülsen und fressen sich in den Samen, wo sie eine Höhle und vor der Verpuppung einen bis zur Samenschale reichenden Gang frei fressen.

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Erbsenwickler

Ab Ende Mai bis Ende Juli werden die Körnererbsen von dem ca. 8 mm großen Erbsenwickler beflogen

Grauschimmel an Erbsen

Grauschimmel

Anfangs an welken Blütenblättern hellbraune, faulende Flecken, die dann auf Blätter, Stängel und Hülsen übergehen und dort einen weißlich-grauen Pilzrasen ausbilden.

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Mehltau

Es entstehen oberseits 1 mm bis mehrere Zentimeter große helle, durchscheinende, später gelbe bis braune Flecke, die von den Blattadern begrenzt sein können.

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Rost an Ackerbohnen

Zerstreute hellbraune Rostpusteln, blattober- und -unterseits und auch an den Blattstielen. Je nach Befallszeitpunkt und Befallsstärke treten geringere oder stärkere Entwicklungsstörungen an den Pflanzen auf.

Bohnenblattlaus Triebspitze

Schwarze Bohnenlaus

Durch starken Befall kommt es zu Triebstauchungen und zum Absterben von Blättern, vor allem an den am schwersten befallenen Triebspitzen

Hundspetersilie in Ackerbohnen

Unkrautbekämpfung in Großkörnigen Leguminosen (Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen)

Hauptkonkurrenten sind insbesondere Klettenlabkraut, Weißer Gänsefuß, Kamille-Arten, Ackerkratzdisteln, Windenknöterich, Bingelkraut, Schwarzer Nachtschatten und Ausfallraps. Auf Standorten mit Distelbesatz sollte kein Anbau von Leguminosen erfolgen, da es keine Bekämpfungsmöglichkeiten gegen Disteln gibt. Auch Gräser wie Ackerfuchsschwanzgras, Windhalm, Jährige Rispe und Flughafer sollten in...