Leguminosen

Erbsenblattlaus: Biologie, Symptome und Bekämpfungsrichtwerte

Schadsymptome

Durch Saugtätigkeit an Blatt- und Knospenanlagen entstehen Wuchsstauchungen, Blüten- und Hülsenbildung bleiben bei Befall gering. Ebenfalls können Viren übertragen werden, die Mosaik- und Blattrollsymptome auslösen.

Biologie

Die grüne bis rötliche, 3-5 mm große Laus überwintert als Ei an Leguminosen und besiedelt ab Ende April die Erbsen. Je nach Witterung kann es zu mehreren Generatio­nen kommen, ab Ende Juli bricht die Population aber zusammen.

Bekämpfung

Zu den wichtigen tierischen Schaderregern bei Ackerbohnen und Futtererbsen gehören die Blattläuse.

Bei Ackerbohnen tritt überwiegend die Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) auf. Eine Bekämpfung sollte rechtzeitig, bei Einsetzen der Koloniebildung, erfolgen.

Die Grüne Erbsenblattlaus (Acyrthosiphon pisum) kann bei starkem Befall als Direktschädling bzw. als Virusüberträger bei Futtererbsen bedeutsam sein. Bekämpfungsmaßnahmen sollten beim Erreichen des BRW erfolgen. Erst dann kann ggf. auch schon eine recht gute Wirkung gegen den Erbsenwickler erzielt werden.

Chemische Maßnahmen sollten aufgrund der Wirtschaftlichkeit erst nach Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes durchgeführt werden. Für die Schädlingsbekämpfung in Ackerbohnen, Futtererbsen, Lupinen und Soja stehen nur weinige Insektizide zur Verfügung.  Beim Einsatz sind die Anwendungsbestimmungen, der Bienenschutz, die maximale Anwendungshäufigkeit sowie die entsprechenden Indikationen zu beachten.

Bekämpfungsrichtwerte Insekten in großkörnigen Leguminosen

SchaderregerBekämpfungsrichtwerte
Grüne Erbsenblattlaus

 10 bis 15 Blattläuse/Trieb

Schwarze Bohnenlaus 5 bis 10 % befallene Pflanzen mit Koloniebildung
Blattrandkäfer

50 % der Pflanzen mit Fraßsymptomen bis BBCH 16

 

Steckbriefe zu Schaderregern in Leguminosen

Ackerbohnenkäfer

Ackerbohnenkäfer

Samenkäfer können in Ackerbohnen, Futtererbsen und Soja auftreten. An den Hülsen befinden sich kleine weißliche Eier, aus denen Larven schlüpfen und sich in die Hülsen einbohren. Insbesondere im Vermehrungsanbau haben diese Schaderreger eine große Bedeutung.

Anthraknose an Weißer_Lupine.JPG

Anthraknose

In Lupine zählt die Anthraknose (Colletotrichum lupini) zu den wichtigsten Krankheiten.

Lupine_Fusariumbefall an Hülsen.JPG

Auflauf- bzw. Fußkrankheiten bei Bohnen

Bodenbürtige Pilze können die Ursache für ein schlechtes Auflaufen der Bestände sein.

Auflauf- bzw. Fußkrankheiten bei Erbsen

Besonders bei kühl-feuchten Saatbedingungen, bei verschlämmten oder staunassen bzw. grundwassernahen Böden

Lupine_Schäden durch Bohnenfliege.JPG

Auflaufschaderreger

Bereits beim Auflaufen sind in Leguminosen Schäden durch die Larven der Bohnenfliege (Delia platura) möglich.

Blattrandkäfer einzeln

Blattrandkäfer an Ackerbohnen

Kurz nach dem Auflauf weisen die Blätter vom Rand her kleine bogenförmige Fraßstellen auf, die von dem Käfer verursacht werden.

Bild_Sitona_linearis (2)

Blattrandkäfer an Erbsen

kleiner, graubrauner Rüsselkäfer, der nach Überwinterung neue Saat befällt und Fraßschaden verursacht

AbSchokoladenfleckenII

Botrytis fabae

Schadsymptome Befall beginnt ab Blüte, vor allem nach Perioden mit hoher Luftfeuchte und hohen Temperaturen. Kleine, scharf abgegrenzte Flecke zuerst auf unteren Blättern, später können auch Stängel, Blütenstände und Hülsen befallen sein. Die Flecke sind schokoladenbraun gefärbt, meist rund und häufig von einem rötlichen oder auch graugrünem Rand umgeben. Die Mitte hellt sich später auf...

Schadsymptome Brennfleckenkrankheit bei Futtererbse, 26.06.16

Brennfleckenkrankheit

An den Hülsen dunkelbraune bis schwarze Flecke, tief eingesunken und teilweise zusammenfließend.

Futtererbse_Blattläuse.JPG

Erbsenblattlaus

Ab Ende Mai bis Ende Juli werden die Körnererbsen von dem ca. 8 mm großen Erbsenwickler beflogen

Erbsengallmücke

Der Schaden entsteht durch die Saugtätigkeit der Larven. Es kommt zu Deformationen an Blättern und Triebspitzen

Bild1_Ersenkaefer

Erbsenkäfer

Die Larven bohren sich in die Hülsen und fressen sich in den Samen, wo sie eine Höhle und vor der Verpuppung einen bis zur Samenschale reichenden Gang frei fressen.

Erbsenwickler_Larven.JPG

Erbsenwickler

Ab Ende Mai bis Ende Juli werden die Körnererbsen von dem ca. 8 mm großen Erbsenwickler beflogen

Grauschimmel an Erbsen

Grauschimmel

Anfangs an welken Blütenblättern hellbraune, faulende Flecken, die dann auf Blätter, Stängel und Hülsen übergehen und dort einen weißlich-grauen Pilzrasen ausbilden.

Futtererbse_Peluschke_Falscher Mehltau.JPG

Mehltau

Es entstehen oberseits 1 mm bis mehrere Zentimeter große helle, durchscheinende, später gelbe bis braune Flecke, die von den Blattadern begrenzt sein können.

AbRostEW

Rost an Ackerbohnen

Zerstreute hellbraune Rostpusteln, blattober- und -unterseits und auch an den Blattstielen. Je nach Befallszeitpunkt und Befallsstärke treten geringere oder stärkere Entwicklungsstörungen an den Pflanzen auf.

Bohnenblattlaus Triebspitze

Schwarze Bohnenlaus

Durch starken Befall kommt es zu Triebstauchungen und zum Absterben von Blättern, vor allem an den am schwersten befallenen Triebspitzen

Hundspetersilie in Ackerbohnen

Unkrautbekämpfung in Großkörnigen Leguminosen (Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen)

Hauptkonkurrenten sind insbesondere Klettenlabkraut, Weißer Gänsefuß, Kamille-Arten, Ackerkratzdisteln, Windenknöterich, Bingelkraut, Schwarzer Nachtschatten und Ausfallraps. Auf Standorten mit Distelbesatz sollte kein Anbau von Leguminosen erfolgen, da es keine Bekämpfungsmöglichkeiten gegen Disteln gibt. Auch Gräser wie Ackerfuchsschwanzgras, Windhalm, Jährige Rispe und Flughafer sollten in...