Leguminosen

Erbsenwickler: Biologie, Symptome und Bekämpfung

Schadsymptome

Schadausmaß in der Hülse ist von außen nicht erkennbar. Samen in den noch grünen Hülsen werden durch gelb-grüne Larven zerfressen und versponnen, darin gelb-braune körnige Kotreste. Bisweilen sind in den Hülsenwänden Ausbohrlöcher zu finden. Bei feuchter Witterung dringt Nässe durch die verletzte Hülsenwand und verursacht Fäulen an den beschädigten Körnern.

Biologie

Der bis zu 15 mm große, gelb- braune Kleinschmetterling überwintert in einem Kokon im Boden, verpuppt sich dort im Mai und fliegt Ende Mai/Anfang Juni blühende Erbsenfelder an. Er besiedelt zuerst Feldränder und Windschattenlagen. Die Eiablage ab Mitte Juni bis Mitte Juli erfolgt an den Triebspitzen, Blättern und vor allem an Kelchblättern. Nach einer Woche dringen jeweils 1-2 Raupen in die sich streckende Hülse. Dieses Loch vernarbt. In der Hülse befressen die Raupen 3-4 Körner. Werden diese hart, wird der Fraß eingestellt. Die Raupen verlassen die Hülse durch ein Bohrloch in Richtung Boden oder warten bis sich die Hülsen von selbst öffnen.

Besonders in Regionen mit erhöhter Anbaukonzentration kann der Erbsenwickler   (Cydia nigricana) Bedeutung erlangen. Gefährdet sind vor allem Schläge, die weniger als 3 km von einem Vorjahresschlag entfernt sind. Eine gezielte Bekämpfung, die gegen die Larven gerichtet ist, muss nach dem Schlupf (6 bis 10 Tage nach dem ersten Flughöhepunkt) und noch vor dem Einbohren der Larven in die Hülsen erfolgen. Erfahrungsgemäß ist ein günstiger Applikationstermin zwischen abgehender Blüte und Hülsenschwellen (BBCH 69/71) gegeben. Die Flugaktivität des Erbsenwicklers lässt sich mittels Pheromonfallen überwachen. Da die Falter von ca. Ende Mai bis Ende Juli aktiv sein können, werden witterungsbedingt oft mehrere Flughöhepunkte registriert, sodass bei einer stärkeren Flugaktivität ggf. auch zwei Insektizidmaßnahmen erforderlich werden können.

Bekämpfungsrichtwerte Insekten in Großkörnigen Leguminosen

SchaderregerBekämpfungsrichtwerte
Blattrandkäfer50 % der Pflanzen mit Fraßsymptomen bis BBCH 16
Grüne Erbsenblattlaus10 bis 15 Blattläuse/Trieb
Schwarze Bohnenlaus5 bis 10 % befallene Pflanzen mit Koloniebildung

 

Steckbriefe zu Schaderregern in Leguminosen

Ackerbohnenkäfer

Ackerbohnenkäfer

Samenkäfer können in Ackerbohnen, Futtererbsen und Soja auftreten. An den Hülsen befinden sich kleine weißliche Eier, aus denen Larven schlüpfen und sich in die Hülsen einbohren. Insbesondere im Vermehrungsanbau haben diese Schaderreger eine große Bedeutung.

Anthraknose an Weißer_Lupine.JPG

Anthraknose

In Lupine zählt die Anthraknose (Colletotrichum lupini) zu den wichtigsten Krankheiten.

Lupine_Fusariumbefall an Hülsen.JPG

Auflauf- bzw. Fußkrankheiten bei Bohnen

Bodenbürtige Pilze können die Ursache für ein schlechtes Auflaufen der Bestände sein.

Auflauf- bzw. Fußkrankheiten bei Erbsen

Besonders bei kühl-feuchten Saatbedingungen, bei verschlämmten oder staunassen bzw. grundwassernahen Böden

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Auflaufschaderreger

Bereits beim Auflaufen sind in Leguminosen Schäden durch die Larven der Bohnenfliege (Delia platura) möglich.

Blattrandkäfer einzeln

Blattrandkäfer an Ackerbohnen

Kurz nach dem Auflauf weisen die Blätter vom Rand her kleine bogenförmige Fraßstellen auf, die von dem Käfer verursacht werden.

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Blattrandkäfer an Erbsen

kleiner, graubrauner Rüsselkäfer, der nach Überwinterung neue Saat befällt und Fraßschaden verursacht

AbSchokoladenfleckenII

Botrytis fabae

Schadsymptome Befall beginnt ab Blüte, vor allem nach Perioden mit hoher Luftfeuchte und hohen Temperaturen. Kleine, scharf abgegrenzte Flecke zuerst auf unteren Blättern, später können auch Stängel, Blütenstände und Hülsen befallen sein. Die Flecke sind schokoladenbraun gefärbt, meist rund und häufig von einem rötlichen oder auch graugrünem Rand umgeben. Die Mitte hellt sich später auf...

Schadsymptome Brennfleckenkrankheit bei Futtererbse, 26.06.16

Brennfleckenkrankheit

An den Hülsen dunkelbraune bis schwarze Flecke, tief eingesunken und teilweise zusammenfließend.

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Erbsenblattlaus

Ab Ende Mai bis Ende Juli werden die Körnererbsen von dem ca. 8 mm großen Erbsenwickler beflogen

Erbsengallmücke

Der Schaden entsteht durch die Saugtätigkeit der Larven. Es kommt zu Deformationen an Blättern und Triebspitzen

Bild1_Ersenkaefer

Erbsenkäfer

Die Larven bohren sich in die Hülsen und fressen sich in den Samen, wo sie eine Höhle und vor der Verpuppung einen bis zur Samenschale reichenden Gang frei fressen.

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Erbsenwickler

Ab Ende Mai bis Ende Juli werden die Körnererbsen von dem ca. 8 mm großen Erbsenwickler beflogen

Grauschimmel an Erbsen

Grauschimmel

Anfangs an welken Blütenblättern hellbraune, faulende Flecken, die dann auf Blätter, Stängel und Hülsen übergehen und dort einen weißlich-grauen Pilzrasen ausbilden.

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Mehltau

Es entstehen oberseits 1 mm bis mehrere Zentimeter große helle, durchscheinende, später gelbe bis braune Flecke, die von den Blattadern begrenzt sein können.

AbRostEW

Rost an Ackerbohnen

Zerstreute hellbraune Rostpusteln, blattober- und -unterseits und auch an den Blattstielen. Je nach Befallszeitpunkt und Befallsstärke treten geringere oder stärkere Entwicklungsstörungen an den Pflanzen auf.

Bohnenblattlaus Triebspitze

Schwarze Bohnenlaus

Durch starken Befall kommt es zu Triebstauchungen und zum Absterben von Blättern, vor allem an den am schwersten befallenen Triebspitzen

Hundspetersilie in Ackerbohnen

Unkrautbekämpfung in Großkörnigen Leguminosen (Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen)

Hauptkonkurrenten sind insbesondere Klettenlabkraut, Weißer Gänsefuß, Kamille-Arten, Ackerkratzdisteln, Windenknöterich, Bingelkraut, Schwarzer Nachtschatten und Ausfallraps. Auf Standorten mit Distelbesatz sollte kein Anbau von Leguminosen erfolgen, da es keine Bekämpfungsmöglichkeiten gegen Disteln gibt. Auch Gräser wie Ackerfuchsschwanzgras, Windhalm, Jährige Rispe und Flughafer sollten in...